
Unterwegs in Smalltown America
(Leseprobe aus AMERICA Journal 1/2012)
"Smalltown America", das ist immer auch das Amerika des kleinen Mannes, das alte Ansichten wie in Klarsichtbeuteln konserviert. Hier ist die Welt noch in Ordnung, bestellt man ein Getränk noch an der Soda Fountain im Drugstore und geht samstags in die Shopping Mall. Und die Main Street sieht manchmal noch genauso aus wie in längst vergessenen Schwarzweißfilmen.
Sag Harbor, New York
Sag Harbor ist ein verträumtes Küstenstädtchen, knappe hundert Meilen nordöstlich von Manhattan am äußersten Ende von Long Island gelegen. Die Main Street mit ihren bunten Häusern und der Yachthafen erinnern an New England, in den zahlreichen Souvenirshops sind Leuchttürme aus Messing, kleine Rettungsringe und Modellschiffe der Renner. Vor einigen Häusern wehen amerikanische Flaggen oder bunte Wimpel und in den Restaurants bestellt man Fisch oder Hummer. Die salzhaltige Luft riecht nach Meer, Tang und Öl.
Seine Blütezeit erlebte das Städtchen von 1760 bis 1850, als hier die amerikanische Walfangflotte vor Anker ging. Walfänger aus allen Teilen der Erde brachten einen rauen Umgangston, aber auch internationales Flair in die kleine Hafenstadt. Hinter New York rangierte der Hafen an zweiter Stelle, jeder Seebär wusste, wo Sag Harbor lag. An dieses goldene Zeitalter erinnert die Old Whalers Church, die 1843 erbaut wurde und damals den höchsten Kirchturm von Long Island hatte. Erst im Hurrikan von 1938 wurde der Giebel zerstört. Noch stattlicher präsentiert sich der im klassizistischen Stil erbaute Tempel der Freimaurer, in dessen Mauern das Sag Harbor Whaling Museum die bewegte Zeit der Walfänger noch einmal lebendig werden lässt. Kanonen, Harpunen und zahlreiche Werkzeuge, Logbücher und Aufzeichnungen von Walfangschiffen und wertvolle "Scrimshaws", Elfenbeinfragmente mit den Gravuren künstlerisch begabter Matrosen, aber auch stimmungsvolle Gemälde und Stiche machen deutlich, von welcher Bedeutung der Walfang für Sag Harbor war. Erst der kalifornische Goldrausch, die Entdeckung von Öl in Pennsylvania und der Rückzug der Wale ließen die Ära zu Ende gehen. [...]
Den vollständigen Bericht und natürlich viele andere Artikel und Reportagen finden Sie in der Januar-Februar-Ausgabe 1/2012 des AMERICA Journals.
Erhältlich im gut sortierten Zeitschriftenhandel, in Bahnhofsbuchhandlungen oder gleich hier im Shop
"Smalltown America", das ist immer auch das Amerika des kleinen Mannes, das alte Ansichten wie in Klarsichtbeuteln konserviert. Hier ist die Welt noch in Ordnung, bestellt man ein Getränk noch an der Soda Fountain im Drugstore und geht samstags in die Shopping Mall. Und die Main Street sieht manchmal noch genauso aus wie in längst vergessenen Schwarzweißfilmen.
Sag Harbor, New York
Sag Harbor ist ein verträumtes Küstenstädtchen, knappe hundert Meilen nordöstlich von Manhattan am äußersten Ende von Long Island gelegen. Die Main Street mit ihren bunten Häusern und der Yachthafen erinnern an New England, in den zahlreichen Souvenirshops sind Leuchttürme aus Messing, kleine Rettungsringe und Modellschiffe der Renner. Vor einigen Häusern wehen amerikanische Flaggen oder bunte Wimpel und in den Restaurants bestellt man Fisch oder Hummer. Die salzhaltige Luft riecht nach Meer, Tang und Öl.
Seine Blütezeit erlebte das Städtchen von 1760 bis 1850, als hier die amerikanische Walfangflotte vor Anker ging. Walfänger aus allen Teilen der Erde brachten einen rauen Umgangston, aber auch internationales Flair in die kleine Hafenstadt. Hinter New York rangierte der Hafen an zweiter Stelle, jeder Seebär wusste, wo Sag Harbor lag. An dieses goldene Zeitalter erinnert die Old Whalers Church, die 1843 erbaut wurde und damals den höchsten Kirchturm von Long Island hatte. Erst im Hurrikan von 1938 wurde der Giebel zerstört. Noch stattlicher präsentiert sich der im klassizistischen Stil erbaute Tempel der Freimaurer, in dessen Mauern das Sag Harbor Whaling Museum die bewegte Zeit der Walfänger noch einmal lebendig werden lässt. Kanonen, Harpunen und zahlreiche Werkzeuge, Logbücher und Aufzeichnungen von Walfangschiffen und wertvolle "Scrimshaws", Elfenbeinfragmente mit den Gravuren künstlerisch begabter Matrosen, aber auch stimmungsvolle Gemälde und Stiche machen deutlich, von welcher Bedeutung der Walfang für Sag Harbor war. Erst der kalifornische Goldrausch, die Entdeckung von Öl in Pennsylvania und der Rückzug der Wale ließen die Ära zu Ende gehen. [...]
Den vollständigen Bericht und natürlich viele andere Artikel und Reportagen finden Sie in der Januar-Februar-Ausgabe 1/2012 des AMERICA Journals.
Erhältlich im gut sortierten Zeitschriftenhandel, in Bahnhofsbuchhandlungen oder gleich hier im Shop