© Minnesota Tourism
Nationalparks der USA: Voyageurs, Minnesota
30 Seen und über 900 Inseln bedecken den Voyageurs National Park im Norden Minnesotas, ein Mosaik aus Wasser und Land und all seinen Zwischenformen: Moore und Sümpfe, Tümpel, Schilfmeere, Buchten und verschlungene Wasserarme.
DER PARK
Sie waren Männer mit Pferdelungen, die "Voyageurs" des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Sie fuhren Kanus aus Birkenrinde, vollgepackt mit Tierfellen, und paddelten damit durch die endlose Seenlandschaft, die sich zwischen den USA und Kanada ausbreitet.
Im Auftrag der Pelzhändler pendelten sie zwischen der Atlantikküste und dem kanadischen Hinterland, verbrachten bis zu 16 Stunden pro Tag im Boot, Franko-Kanadier zumeist. Wo heute nur Seetaucher schreien, Wölfe heulen und ab und zu ein Hausboot knattert, schallten vor 200 Jahren die Lieder der Bootsmannschaften durch die Luft, die hier durchkamen. Die Voyageurs, die Reisenden, sind ein Teil der nordamerikanischen Folklore geworden. Die riesige Seenlandschaft, über die sie sich bewegten, ist seit 1975 ein Nationalpark.
30 Seen und über 900 Inseln bedecken den Voyageurs National Park im Norden Minnesotas, ein Mosaik aus Wasser und Land und all seinen Zwischenformen. Moore und Sümpfe, Tümpel, Schilfmeere, Buchten und verschlungene Wasserarme formen ein Labyrinth, das auch heute noch genügend Raum für Entdeckungsfahrten lässt. Obwohl manche Stellen des Parks auch erwandert werden können, zeigt sich seine ganze Pracht doch nur vom Wasser aus.
Kanu und Kajak sind hier die gängigsten Fortbewegungsmittel. Den Großteil des Gebietes bedecken die vier großen Seen Rainy, Kabetogama, Namakan und Sand Point Lake, die wie ein Netz miteinander verbunden sind. Für Angler ist diese Gegend selbstredend ein Paradies, doch auch wer Graureiher, Biber und Weißkopf-Seeadler beobachten will, hat hier gute Erfolgschancen.
Bei der Parkverwaltung lassen sich Kanus mieten, allerdings sollte man sich auf eine Tour auf eigene Faust gut vorbereiten. Untiefen, starke Winde und ein Gewirr von natürlichen Wasserwegen sind durchaus anspruchsvoll. Ab Rainy Lake starten aber auch Ausflugsboote, und wer will, kann sich für den Aufenthalt im Park auch ein Hausboot mieten.
EIN TAG IM PARK
Von den verschiedenen Zugängen zum Park wählen wir den Kabetogama Lake Visitor Center, um uns das Seengebiet in einer Tagestour zu erschließen. Dafür ist es notwendig, ein Kanu vorzubestellen und sich vor Beginn der Führung im Visitor Center den Schlüssel abzuholen.
Zunächst fahren wir aber in einem motorbetriebenen Shuttle-Boot quer über den See. An einer Anlegestelle nicht weit von La Bontys Point setzt uns das Shuttle ab. Jetzt wandern wir etwa zwei Meilen landeinwärts auf dem Locator Lake Trail. Das Wasser bleibt uns auch an Land treu, in Form von üppigem Moos, Mooren, aus denen knorrige Fichten emporwachsen und einem kleinen See, in dem Biber einen eindrucksvollen Damm errichtet haben.
Nach einem leichten Abstieg zum Seeufer liegt dort unser vorbestelltes Kanu bereit. Wir ziehen es zum Wasser und stechen damit in See. Jetzt sind wir allein mit der Natur, und daher heißt es, die Orientierung behalten. Auf dem Locator Lake halten wir nach Enten, Reihern und Fischadlern Ausschau. Nach vier Stunden auf dem See paddeln wir zurück zum Ausgangspunkt. Wir wandern die zwei Meilen zurück zum Shuttle, das uns wieder zurück zum Besucherzentrum bringt.
ANREISE
Ab Duluth fährt man 110 Meilen auf der US 5 nach Norden. Dann ab Orr 28 Meilen über County Roads 23 und 24, nach Ash River weitere 25 Meilen auf US 53. Man folgt dem Ash River Trail noch zehn Meilen bis zum Crane Lake. Zum Kabetogama Lake geht es über County Road 122 bis ans Ufer. Zum Rainy Lake ab International Falls zwölf Meilen auf MN Hwy 11 ostwärts bis Island View, dann zum Visitor Center rechts abbiegen.
REISEZEIT
Der Park hat das ganze Jahr über geöffnet, zu empfehlen ist die Zeit zwischen Mai und Oktober. Im Winter gefriert die Seenlandschaft, stellenweise wird die Eisfläche bis zu einem Meter dick. Dann sind Skilanglauf und Schneeschuh-Wandern die besten Mittel, um den Nationalpark zu erkunden. Ab dem Rainy Lake Visitor Center führt im Winter eine Eisstraße sieben Meilen in den Park hinein zur Cranberry Bay, an Stellen, die man sonst nur per Boot erreicht.
LODGING UND CAMPING
An Zeltplätzen herrscht auf den zahlreichen Inseln kein Mangel. Über 100 Plätze liegen in kleinen Buchten, auf Felsvorsprüngen oder in Waldlichtungen, allerdings sind sie zum Großteil nur vom Wasser aus zu erreichen.
Eine historische Besonderheit ist das Kettle Falls Hotel zwischen Lake Namakan und Rainy Lake, das 1910 von Holzbaron Ed Rose gebaut wurde und nur im Sommer per Boot erreichbar ist. Ab dem Ash River Trail sind es zu Wasser 17 Meilen, bevor man das weiß getünchte Haus erreicht: Zwölf Zimmer (unbedingt reservieren), Lodges und Suiten in der Nähe, Tel. 1 (888) 534-6835, www.kettlefallshotel.com.
Weitere Informationen über die Parkzentrale in International Falls, Tel. 1 (218) 283-9821.
DER PARK
Sie waren Männer mit Pferdelungen, die "Voyageurs" des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Sie fuhren Kanus aus Birkenrinde, vollgepackt mit Tierfellen, und paddelten damit durch die endlose Seenlandschaft, die sich zwischen den USA und Kanada ausbreitet.
Im Auftrag der Pelzhändler pendelten sie zwischen der Atlantikküste und dem kanadischen Hinterland, verbrachten bis zu 16 Stunden pro Tag im Boot, Franko-Kanadier zumeist. Wo heute nur Seetaucher schreien, Wölfe heulen und ab und zu ein Hausboot knattert, schallten vor 200 Jahren die Lieder der Bootsmannschaften durch die Luft, die hier durchkamen. Die Voyageurs, die Reisenden, sind ein Teil der nordamerikanischen Folklore geworden. Die riesige Seenlandschaft, über die sie sich bewegten, ist seit 1975 ein Nationalpark.
30 Seen und über 900 Inseln bedecken den Voyageurs National Park im Norden Minnesotas, ein Mosaik aus Wasser und Land und all seinen Zwischenformen. Moore und Sümpfe, Tümpel, Schilfmeere, Buchten und verschlungene Wasserarme formen ein Labyrinth, das auch heute noch genügend Raum für Entdeckungsfahrten lässt. Obwohl manche Stellen des Parks auch erwandert werden können, zeigt sich seine ganze Pracht doch nur vom Wasser aus.
Kanu und Kajak sind hier die gängigsten Fortbewegungsmittel. Den Großteil des Gebietes bedecken die vier großen Seen Rainy, Kabetogama, Namakan und Sand Point Lake, die wie ein Netz miteinander verbunden sind. Für Angler ist diese Gegend selbstredend ein Paradies, doch auch wer Graureiher, Biber und Weißkopf-Seeadler beobachten will, hat hier gute Erfolgschancen.
Bei der Parkverwaltung lassen sich Kanus mieten, allerdings sollte man sich auf eine Tour auf eigene Faust gut vorbereiten. Untiefen, starke Winde und ein Gewirr von natürlichen Wasserwegen sind durchaus anspruchsvoll. Ab Rainy Lake starten aber auch Ausflugsboote, und wer will, kann sich für den Aufenthalt im Park auch ein Hausboot mieten.
EIN TAG IM PARK
Von den verschiedenen Zugängen zum Park wählen wir den Kabetogama Lake Visitor Center, um uns das Seengebiet in einer Tagestour zu erschließen. Dafür ist es notwendig, ein Kanu vorzubestellen und sich vor Beginn der Führung im Visitor Center den Schlüssel abzuholen.
Zunächst fahren wir aber in einem motorbetriebenen Shuttle-Boot quer über den See. An einer Anlegestelle nicht weit von La Bontys Point setzt uns das Shuttle ab. Jetzt wandern wir etwa zwei Meilen landeinwärts auf dem Locator Lake Trail. Das Wasser bleibt uns auch an Land treu, in Form von üppigem Moos, Mooren, aus denen knorrige Fichten emporwachsen und einem kleinen See, in dem Biber einen eindrucksvollen Damm errichtet haben.
Nach einem leichten Abstieg zum Seeufer liegt dort unser vorbestelltes Kanu bereit. Wir ziehen es zum Wasser und stechen damit in See. Jetzt sind wir allein mit der Natur, und daher heißt es, die Orientierung behalten. Auf dem Locator Lake halten wir nach Enten, Reihern und Fischadlern Ausschau. Nach vier Stunden auf dem See paddeln wir zurück zum Ausgangspunkt. Wir wandern die zwei Meilen zurück zum Shuttle, das uns wieder zurück zum Besucherzentrum bringt.
ANREISE
Ab Duluth fährt man 110 Meilen auf der US 5 nach Norden. Dann ab Orr 28 Meilen über County Roads 23 und 24, nach Ash River weitere 25 Meilen auf US 53. Man folgt dem Ash River Trail noch zehn Meilen bis zum Crane Lake. Zum Kabetogama Lake geht es über County Road 122 bis ans Ufer. Zum Rainy Lake ab International Falls zwölf Meilen auf MN Hwy 11 ostwärts bis Island View, dann zum Visitor Center rechts abbiegen.
REISEZEIT
Der Park hat das ganze Jahr über geöffnet, zu empfehlen ist die Zeit zwischen Mai und Oktober. Im Winter gefriert die Seenlandschaft, stellenweise wird die Eisfläche bis zu einem Meter dick. Dann sind Skilanglauf und Schneeschuh-Wandern die besten Mittel, um den Nationalpark zu erkunden. Ab dem Rainy Lake Visitor Center führt im Winter eine Eisstraße sieben Meilen in den Park hinein zur Cranberry Bay, an Stellen, die man sonst nur per Boot erreicht.
LODGING UND CAMPING
An Zeltplätzen herrscht auf den zahlreichen Inseln kein Mangel. Über 100 Plätze liegen in kleinen Buchten, auf Felsvorsprüngen oder in Waldlichtungen, allerdings sind sie zum Großteil nur vom Wasser aus zu erreichen.
Eine historische Besonderheit ist das Kettle Falls Hotel zwischen Lake Namakan und Rainy Lake, das 1910 von Holzbaron Ed Rose gebaut wurde und nur im Sommer per Boot erreichbar ist. Ab dem Ash River Trail sind es zu Wasser 17 Meilen, bevor man das weiß getünchte Haus erreicht: Zwölf Zimmer (unbedingt reservieren), Lodges und Suiten in der Nähe, Tel. 1 (888) 534-6835, www.kettlefallshotel.com.
Weitere Informationen über die Parkzentrale in International Falls, Tel. 1 (218) 283-9821.
© Text: Hannes Klug
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