© Christian Heeb
Nationalparks der USA: Badlands, South Dakota
In der felsigen Mondlandschaft der Badlands schlummern Millionen Jahre alte Fossilien. Beim Wandern ist man nicht allein - auch Bisons streifen durch die Landschaft.
So muss es auf dem Mond aussehen: Gezackte Felsscharten ragen fast feindselig zwischen steinernen Bergrücken hervor. Diese Felslandschaft, die Badlands, zieht sich 100 Meilen lang durch die Prärie South Dakotas und ist sowohl Namensgeber als auch Hauptattraktion des Parks.
Die Felsbarriere wirkt zwar manchmal wie die von einem fremden Volk erbaute Ruinenstadt. Es war aber Wasser, das die Badlands formte. Eine halbe Million Jahre lang hat es die bizarren Formen ausgewaschen. An einigen Stellen schmirgelt es heute noch zwei bis drei Zentimeter Stein pro Jahr ab. In den Felsen finden sich Spuren der vergangenen 70 Millionen Jahre. Die Badlands beherbergen eine Vielzahl an Fossilien. Versteinerte Knochen der Vorfahren von Nashörnern, Pferden, Schweinen und Katzen wurden hier ausgegraben, ebenso Vögel und Reptilien.
Der Fossil Exhibit Trail führt Besucher in die Frühgeschichte ein. Einige der archäologischen Funde sind hier zu sehen. Der Trail startet am Ben Reifel Visitor Center, kurz hinter dem Haupteingang zum nördlichen Teil des Parks, der North Unit.
Von dort aus führt auch die Hauptstraße des Parks bis zu den beiden sehenswertesten Aussichtspunkten der Gegend, dem Seabed Jungle und den Pinnacle Overlooks. Wer den unbefestigten Weg durch die Sage Creek Wilderness Area nimmt, gelangt ins Grasland des Cheyenne River Valleys. Die Felsformationen liegen fast komplett in der North Unit. Seit 1939 ist dieses Gebiet ein National Monument, 1976 kam die heutige South Unit dazu, zwei Jahre später wurde das Ganze zum Nationalpark erklärt.
Die South Unit mit Grasland und Prärie bildet den größten Teil des fast 1.000 Quadratkilometer großen Parks. Das noch fast völlig unerschlossene Gelände gehört zur Pine Ridge Reservation der Oglala Sioux Indianer. Im Park liegt eine ihrer heiligsten Stätten. Am Stronghold Table, einem als mystisch geltenden Ort, tanzte eine Gruppe Oglala 1890 den letzten Geistertanz, um Kraft gegen die Feinde zu schöpfen - nur wenige Tage vor dem Massaker am Wounded Knee, bei dem die US-Kavallerie 350 Indianer niederschoss.
Der Park hat mehrere kleine, ausgeschilderte Wanderpfade. Der 1,2 Kilometer lange Door Trail zum Beispiel führt durch einen engen Durchgang im Steinwall in ein Gewirr von Felswänden. Für den Notch Trail braucht man stärkere Nerven: Er führt zuletzt über eine Leiter zu einem Aussichtspunkt in der Badlands Wall. Wer den Mut aufbringt, wird mit Ausblicken auf die tiefer liegende Prärie belohnt. In der South Unit können erfahrene Wanderer auf eigene Faust durch die Natur streifen. Wildes Zelten ist erlaubt, es ist allerdings ratsam, vorher mit einem Ranger zu sprechen.
Auf den dramatischen Formationen der Badlands entsteht mit dem letzten Licht des Tages oft ein Alpenglühen. Etwa 15 Minuten nach Sonnenuntergang verfärben sich Himmel und Landschaft bei schönem Wetter pink.
Im August toben Gewitterstürme über den Badlands. Tolle Bilder sind dann fast garantiert. Die Wolken treiben dunkel und drohend über die Prärie. Die dabei entstehenden Lichtstrahlenbündel sind ein guter Effekt auf dem Foto.
Vorsicht beim Fotografieren von Tieren: Die so beschaulich grasenden Bisons können sehr aggressiv reagieren.
Bisons weiden in den saftigen Prärien rund um den Sage Creek Campground. Bighornschafe finden die Besucher zwischen den Felsen des Badlandwalls.
In der weiten Graslandschaft der Prärie kann man die bis zu 80 Stundenkilometer schnellen Gabel-Antilopen entdecken. Im Herbst und im Winter sieht man sie in großen Herden über das Land ziehen. Präriehunde, Kojoten und giftige Klapperschlangen kommen ebenfalls vor.
Der Park ist das ganze Jahr geöffnet. In der trockenen Landschaft fällt im Winter zwar wenig Schnee, die Temperaturen können aber tagelang unter dem Gefrierpunkt bleiben.
Mit dem Mietwagen ab Rapid City 75 Kilometer nach Osten entlang der Interstate 90. Nächste Metropole: Denver in Colorado.
Der Sage Creek Campground ist wenig besucht und hat kein fließendes Wasser. Dafür ist er abgelegen und kostet nichts. Komfortabler ist der Cedar Pass Campground beim Reifel Visitor Center. Für beide gilt: First come, first serve.
Die einzige Lodge im Park ist die herrlich gelegene Cedar Pass Lodge mitten in der North Unit, Infos und Reservierung unter www.cedarpasslodge.com.
Informationen zum Park unter www.nps.gov/badl
Ausgabe 3-2005
DER PARK
So muss es auf dem Mond aussehen: Gezackte Felsscharten ragen fast feindselig zwischen steinernen Bergrücken hervor. Diese Felslandschaft, die Badlands, zieht sich 100 Meilen lang durch die Prärie South Dakotas und ist sowohl Namensgeber als auch Hauptattraktion des Parks.
Die Felsbarriere wirkt zwar manchmal wie die von einem fremden Volk erbaute Ruinenstadt. Es war aber Wasser, das die Badlands formte. Eine halbe Million Jahre lang hat es die bizarren Formen ausgewaschen. An einigen Stellen schmirgelt es heute noch zwei bis drei Zentimeter Stein pro Jahr ab. In den Felsen finden sich Spuren der vergangenen 70 Millionen Jahre. Die Badlands beherbergen eine Vielzahl an Fossilien. Versteinerte Knochen der Vorfahren von Nashörnern, Pferden, Schweinen und Katzen wurden hier ausgegraben, ebenso Vögel und Reptilien.
© Christian Heeb
Unterschrift
Von dort aus führt auch die Hauptstraße des Parks bis zu den beiden sehenswertesten Aussichtspunkten der Gegend, dem Seabed Jungle und den Pinnacle Overlooks. Wer den unbefestigten Weg durch die Sage Creek Wilderness Area nimmt, gelangt ins Grasland des Cheyenne River Valleys. Die Felsformationen liegen fast komplett in der North Unit. Seit 1939 ist dieses Gebiet ein National Monument, 1976 kam die heutige South Unit dazu, zwei Jahre später wurde das Ganze zum Nationalpark erklärt.
Die South Unit mit Grasland und Prärie bildet den größten Teil des fast 1.000 Quadratkilometer großen Parks. Das noch fast völlig unerschlossene Gelände gehört zur Pine Ridge Reservation der Oglala Sioux Indianer. Im Park liegt eine ihrer heiligsten Stätten. Am Stronghold Table, einem als mystisch geltenden Ort, tanzte eine Gruppe Oglala 1890 den letzten Geistertanz, um Kraft gegen die Feinde zu schöpfen - nur wenige Tage vor dem Massaker am Wounded Knee, bei dem die US-Kavallerie 350 Indianer niederschoss.
WANDERN
Der Park hat mehrere kleine, ausgeschilderte Wanderpfade. Der 1,2 Kilometer lange Door Trail zum Beispiel führt durch einen engen Durchgang im Steinwall in ein Gewirr von Felswänden. Für den Notch Trail braucht man stärkere Nerven: Er führt zuletzt über eine Leiter zu einem Aussichtspunkt in der Badlands Wall. Wer den Mut aufbringt, wird mit Ausblicken auf die tiefer liegende Prärie belohnt. In der South Unit können erfahrene Wanderer auf eigene Faust durch die Natur streifen. Wildes Zelten ist erlaubt, es ist allerdings ratsam, vorher mit einem Ranger zu sprechen.
© Christian Heeb
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FOTOGRAFIEREN
Auf den dramatischen Formationen der Badlands entsteht mit dem letzten Licht des Tages oft ein Alpenglühen. Etwa 15 Minuten nach Sonnenuntergang verfärben sich Himmel und Landschaft bei schönem Wetter pink.
Im August toben Gewitterstürme über den Badlands. Tolle Bilder sind dann fast garantiert. Die Wolken treiben dunkel und drohend über die Prärie. Die dabei entstehenden Lichtstrahlenbündel sind ein guter Effekt auf dem Foto.
Vorsicht beim Fotografieren von Tieren: Die so beschaulich grasenden Bisons können sehr aggressiv reagieren.
TIERBEOBACHTUNG
Bisons weiden in den saftigen Prärien rund um den Sage Creek Campground. Bighornschafe finden die Besucher zwischen den Felsen des Badlandwalls.
In der weiten Graslandschaft der Prärie kann man die bis zu 80 Stundenkilometer schnellen Gabel-Antilopen entdecken. Im Herbst und im Winter sieht man sie in großen Herden über das Land ziehen. Präriehunde, Kojoten und giftige Klapperschlangen kommen ebenfalls vor.
REISEZEIT
Der Park ist das ganze Jahr geöffnet. In der trockenen Landschaft fällt im Winter zwar wenig Schnee, die Temperaturen können aber tagelang unter dem Gefrierpunkt bleiben.
ANREISE
Mit dem Mietwagen ab Rapid City 75 Kilometer nach Osten entlang der Interstate 90. Nächste Metropole: Denver in Colorado.
UNTERKUNFT
Der Sage Creek Campground ist wenig besucht und hat kein fließendes Wasser. Dafür ist er abgelegen und kostet nichts. Komfortabler ist der Cedar Pass Campground beim Reifel Visitor Center. Für beide gilt: First come, first serve.
Die einzige Lodge im Park ist die herrlich gelegene Cedar Pass Lodge mitten in der North Unit, Infos und Reservierung unter www.cedarpasslodge.com.
AUSKUNFT
Informationen zum Park unter www.nps.gov/badl
Ausgabe 3-2005
© Text: AMERICA/Lukas Martin
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