Wisconsin, das ist das ländliche Amerika, gesäumt von den rauen Apostle Islands im Norden und der Biermetropole Milwaukee im Süden.

In den 1840ern besiedelten Deutsche das Land am Lake Michigan. Sie gründeten Milwaukee und die Brauereien Schlitz, Pabst und Miller, die schließlich ganz Amerika eroberte. Heute ist Miller genauso Geschmackssache wie andere berühmte Exporte Wisconsins: Senator Joe McCarthy, Liberace und die Republikanische Partei.
Eine Brauerei-Tour ist in einer Stadt Pflicht, in der sogar das Baseball-Team ?Brewers? heißt. Es muss ja nicht bei Miller sein, das inzwischen ohnehin einem südafrikanischen Konzern gehört. Viele kleine Brauereien bieten ebenfalls Führungen, zum Beispiel die Lakefront Brewery. Aber auch das von Eero Saarinen gebaute Art Museum Milwaukees ist einen Besuch wert.

Romantisches Seenland
Wer jetzt Lust auf Landschaft hat, durchquert den Staat via seine Hauptstadt Madison, vorbei an üppig bewachsenen Hügeln, Kalksteingebilden am Wisconsin und über die von Gletschern der Eiszeit glattgebügelten Ebenen. Lange Fahrten durch ein traumhaftes, freies Amerika.
Wer möchte, kann auch den Umweg zur östlichen Grenze des Staates machen, den der mächtige Mississippi mit einigen seiner schönsten Abschnitte bildet. Ziel ist der nördlichste Zipfel des Staates, der im Lake Superior ausläuft. Hier liegen die Apostle Islands im See verstreut und bieten ein wildromantisches Revier für Wanderer, Segler, Kajakfahrer und Camper. Bären wandern durch die Wildnis, hoch über den Kiefernwäldern kreisen Adler. An der Küste hat die Brandung Höhlen aus den Sandsteinkliffs gefressen und sechs historische Leuchttürme stehen im kräftigen Küstenwind.