© Josephine Braun
Lesertipp: Auswanderer auf Zeit
Ein Austauschjahr in den USA ist eine hervorragende Möglichkeit für Schüler, Auslandserfahrung zu sammeln. Die 15-jährige AMERICA-Leserin Josephine Braun ging in Washington State zur Schule und berichtet.
Letztes Jahr begann mein Abenteuer und ich ließ mein normales Leben in Deutschland zurück, um als Austauschschülerin in die USA zu gehen. Inzwischen weiß ich, dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war.
Ich war noch nie zuvor in den USA, aber es hatte mich schon immer dorthin gezogen und ich wusste, dass es das Beste war, um mein Fernweh zu stillen. Am 18. August ging es endlich los und mit pochendem Herz, gepackten Koffern und unbeschreiblicher Vorfreude fuhren wir nachts um drei zum Flughafen.
Nach einem tränenreichen Abschied von meinen Freunden und von meiner Familie flog ich nach Chicago zu meinem Willkommens-Seminar. Es war ziemlich aufregend, das erste Mal alleine zu fliegen und natürlich noch aufregender, weil ich von diesem Moment schon so lange geträumt hatte.
Ich hatte zwei bezaubernde Tage in Chicago und sammelte meine ersten Eindrücke. Ich sah ein paar der Sehenswürdigkeiten dort, ging (ein bisschen zu viel) shoppen, aß mein erstes amerikanisches Eis mit Erdnussbutter und wir hatten Abendessen im Hard Rock Café Chicago.
Ich habe es wirklich genossen in der Weltstadt, wollte aber endlich meine Gastfamilie treffen. Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem meine Organisation mir erzählt hatte, dass eine Gastfamilie für mich gefunden worden war und zwar in dem wunderschönen Washington State mit atemberaubender Natur und großartigen Metropolen.
Meine ersten Wochen in Amerika waren wundervoll, atemberaubend und ein kleines bisschen angsteinflößend. Für mich war einer der wichtigsten Gründe, in die USA zu gehen, dass ich fließend Englisch lernen wollte. Eigentlich hielt ich mein Englisch für gar nicht so schlecht, als ich noch in Deutschland war. Ich musste aber feststellen, dass es in den USA absolut nicht ausreichte. Ich sprach nur "Schulenglisch" und das ist komplett unterschiedlich zu dem richtigen Alltags-Englisch. Natürlich versucht man am Anfang immer, einen perfekten ersten Eindruck zu hinterlassen - aber das ist ziemlich schwierig, wenn man nicht wirklich sprechen kann.
Meine ersten Wochen waren wahrscheinlich die spannendsten. Ich war in Seattle auf der Space Needle, habe Fußball im Schulteam gespielt, hatte meine erste amerikanische Übernachtungsparty und war campen mit meiner Gastfamilie, wobei wir Marshmallows geröstet haben.
Der aufregendste Moment eines Austauschjahres ist wahrscheinlich der, in dem man seine Familie zum ersten Mal sieht - und der andere der erste amerikanische Schultag in einer High School. Mein erster Gedanke war: "Hilfe, ich finde hier niemals meine Klassenräume" und der zweite: "Wow, Ich liebe es."
Ich war unheimlich beeindruckt, wie freundlich die Amerikaner zu mir waren. Sie waren sehr offen und sind einfach auf mich zugekommen und haben mir Fragen gestellt. Das waren hin und wieder sehr verrückte Fragen wie: "Habt ihr zu Weihnachten nicht die Tradition, dass ihr Gewürzgurken an den Baum hängt?" oder "Habt ihr Autos oder Schulen in Deutschland?".
Ich muss sagen, dass ich amerikanische Schule liebe. Es gibt spannende Fächer wie Fotografie, Kochen und Automechanik. Die ganze Schule versteht sich als ein Team, das zusammenhält und Spaß hat. Wir haben außerdem drei Mal im Jahr vor den Schultänzen lustige Motto-Wochen. Dann muss sich jeder zu einem bestimmten Thema anziehen. Außer der Tradition mit Schultänzen habe ich auch ein typisches Halloween erlebt mit amerikanischen Kostümen. Ich habe mir an Thanksgiving den Bauch mit Truthahn vollgeschlagen und alles am Black Friday mit Extrem-Shopping wieder abtrainiert.
Eine andere wundervolle Erfahrung war Weihnachten, denn hier ist die Bescherung am 25. Dezember morgens und meine jüngeren Schwestern haben uns alle morgens um sieben geweckt um zu sehen, was in ihren prall gefüllten Stockings steckte - das sind die geschmückten Socken, die zu Weihnachten an den Kamin gehängt werden und die dann zum Weihnachtsmorgen mit Süßigkeiten und anderen Kleinigkeiten gefüllt sind.
Ich bin jetzt seit fast sechs Monaten in Amerika und ich liebe es von ganzem Herzen, denn die Erfahrungen, die ich sammle, und die Menschen, die ich treffe, werden mein ganzes Leben beeinflussen. Ich merke schon jetzt, dass ich unheimlich in diesem Jahr wachse und viel selbstständiger werde.
Es ist zwar nicht immer einfach, ein Austauschschüler zu sein und es gibt jeden Tag neue Herausforderungen, aber ich habe gelernt, dass man manchmal eben einfach darum kämpfen muss etwas zu genießen und zu erreichen.
Ich kann jedem Schüler ein Austauschjahr empfehlen, genieße jeden Tag davon und finde, dass einen dieses Austauschjahr auf das Leben vorbereitet. Das Beste an dieser Erfahrung ist jedoch, dass ich eine zweite Familie gefunden habe, das ist eine Verbindung für mein ganzes Leben.
Zusammenfassend möchte ich noch sagen, dass jeder die Chance auf ein Austauschjahr nutzen sollte, denn man wird unheimlich weltoffen und mir hat Amerika gezeigt, dass ich alles schaffen und erleben kann, was ich wirklich will und wofür ich kämpfe.
© Josephine Braun
Josephine Braun (hinten) mit amerikanischer Freundin.
Ich war noch nie zuvor in den USA, aber es hatte mich schon immer dorthin gezogen und ich wusste, dass es das Beste war, um mein Fernweh zu stillen. Am 18. August ging es endlich los und mit pochendem Herz, gepackten Koffern und unbeschreiblicher Vorfreude fuhren wir nachts um drei zum Flughafen.
Nach einem tränenreichen Abschied von meinen Freunden und von meiner Familie flog ich nach Chicago zu meinem Willkommens-Seminar. Es war ziemlich aufregend, das erste Mal alleine zu fliegen und natürlich noch aufregender, weil ich von diesem Moment schon so lange geträumt hatte.
Ich hatte zwei bezaubernde Tage in Chicago und sammelte meine ersten Eindrücke. Ich sah ein paar der Sehenswürdigkeiten dort, ging (ein bisschen zu viel) shoppen, aß mein erstes amerikanisches Eis mit Erdnussbutter und wir hatten Abendessen im Hard Rock Café Chicago.
Ich habe es wirklich genossen in der Weltstadt, wollte aber endlich meine Gastfamilie treffen. Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem meine Organisation mir erzählt hatte, dass eine Gastfamilie für mich gefunden worden war und zwar in dem wunderschönen Washington State mit atemberaubender Natur und großartigen Metropolen.
Der erste Schultag
Meine ersten Wochen in Amerika waren wundervoll, atemberaubend und ein kleines bisschen angsteinflößend. Für mich war einer der wichtigsten Gründe, in die USA zu gehen, dass ich fließend Englisch lernen wollte. Eigentlich hielt ich mein Englisch für gar nicht so schlecht, als ich noch in Deutschland war. Ich musste aber feststellen, dass es in den USA absolut nicht ausreichte. Ich sprach nur "Schulenglisch" und das ist komplett unterschiedlich zu dem richtigen Alltags-Englisch. Natürlich versucht man am Anfang immer, einen perfekten ersten Eindruck zu hinterlassen - aber das ist ziemlich schwierig, wenn man nicht wirklich sprechen kann.
Meine ersten Wochen waren wahrscheinlich die spannendsten. Ich war in Seattle auf der Space Needle, habe Fußball im Schulteam gespielt, hatte meine erste amerikanische Übernachtungsparty und war campen mit meiner Gastfamilie, wobei wir Marshmallows geröstet haben.
Der aufregendste Moment eines Austauschjahres ist wahrscheinlich der, in dem man seine Familie zum ersten Mal sieht - und der andere der erste amerikanische Schultag in einer High School. Mein erster Gedanke war: "Hilfe, ich finde hier niemals meine Klassenräume" und der zweite: "Wow, Ich liebe es."
Ich war unheimlich beeindruckt, wie freundlich die Amerikaner zu mir waren. Sie waren sehr offen und sind einfach auf mich zugekommen und haben mir Fragen gestellt. Das waren hin und wieder sehr verrückte Fragen wie: "Habt ihr zu Weihnachten nicht die Tradition, dass ihr Gewürzgurken an den Baum hängt?" oder "Habt ihr Autos oder Schulen in Deutschland?".
Schule als Team
Ich muss sagen, dass ich amerikanische Schule liebe. Es gibt spannende Fächer wie Fotografie, Kochen und Automechanik. Die ganze Schule versteht sich als ein Team, das zusammenhält und Spaß hat. Wir haben außerdem drei Mal im Jahr vor den Schultänzen lustige Motto-Wochen. Dann muss sich jeder zu einem bestimmten Thema anziehen. Außer der Tradition mit Schultänzen habe ich auch ein typisches Halloween erlebt mit amerikanischen Kostümen. Ich habe mir an Thanksgiving den Bauch mit Truthahn vollgeschlagen und alles am Black Friday mit Extrem-Shopping wieder abtrainiert.
Eine andere wundervolle Erfahrung war Weihnachten, denn hier ist die Bescherung am 25. Dezember morgens und meine jüngeren Schwestern haben uns alle morgens um sieben geweckt um zu sehen, was in ihren prall gefüllten Stockings steckte - das sind die geschmückten Socken, die zu Weihnachten an den Kamin gehängt werden und die dann zum Weihnachtsmorgen mit Süßigkeiten und anderen Kleinigkeiten gefüllt sind.
Mehr Selbstständigkeit
Ich bin jetzt seit fast sechs Monaten in Amerika und ich liebe es von ganzem Herzen, denn die Erfahrungen, die ich sammle, und die Menschen, die ich treffe, werden mein ganzes Leben beeinflussen. Ich merke schon jetzt, dass ich unheimlich in diesem Jahr wachse und viel selbstständiger werde.
Es ist zwar nicht immer einfach, ein Austauschschüler zu sein und es gibt jeden Tag neue Herausforderungen, aber ich habe gelernt, dass man manchmal eben einfach darum kämpfen muss etwas zu genießen und zu erreichen.
Ich kann jedem Schüler ein Austauschjahr empfehlen, genieße jeden Tag davon und finde, dass einen dieses Austauschjahr auf das Leben vorbereitet. Das Beste an dieser Erfahrung ist jedoch, dass ich eine zweite Familie gefunden habe, das ist eine Verbindung für mein ganzes Leben.
Zusammenfassend möchte ich noch sagen, dass jeder die Chance auf ein Austauschjahr nutzen sollte, denn man wird unheimlich weltoffen und mir hat Amerika gezeigt, dass ich alles schaffen und erleben kann, was ich wirklich will und wofür ich kämpfe.
© Text: Josephine Braun
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Traumstraße mit Meeresblick Artikel zeigen
Nationalparks der USA: Olympic, Washington Artikel zeigen
Seattle: Spannende Tagestrips in die Umgebung Artikel zeigen